So war’s mit Toni Hofreiter und Tina Prietz in Herzogenaurach | 08. Juli 2021

Nach dem Kurzbesuch im Erlanger Oberland fand mit Dr. Anton Hofreiter  (Fraktionsvorsitzender Grüne im Bundestag) anschließend der „Talk mit Toni“ und Tina Prietz (Direktkandidatin Grüne im Landkreis ERH) statt. Zahlreiche interessierte Besucher vertrauten auf trockenes Wetter, waren im ASV Niederndorf zu Gast und hörten sich die Kurzreferate von Tina Prietz und Toni Hofreiter an. In der anschließenden Diskussion gab es zahlreichende Wortmeldungen zu den Themen Klimagerechtigkeit, Verkehrswende, Atomkraft, Landwirtschaft, Schusswaffenregelungen für Schützenvereine.

Tina Prietz gab einen Einblick darüber, was Klimagerechtigkeit und gelebte Demokratie vereint und erklärt dies am Beispiel von Bürger*innenräte. Die 5. und letzte Ebene von Klimagerechtigkeit ist die aktive Beteiligung der Bevölkerung an der Klimawende. Nur wenn Klimaschutz den Alltag der Menschen mitdenkt, alle mit im Blick hat, werden die Bündnisse für Klimaschutz auf Dauer stärker sein als die Bündnisse dagegen. Deshalb ist es mein und unser zentrales Anliegen, die Menschen mit ihren verschiedenen Ideen aber auch Sorgen und Nöten auf dem Weg zur Klimaneutralität mitzunehmen.

Bürger*innenräte gibt es schon, in verschiedenen Ländern und auch in Deutschland. Wir wollen sie fest in der Demokratie etablieren und auch dafür sorgen, dass sie von der Bevölkerung einberufen werden können. Hier diskutieren Bürger*innen mit Bürger*innen, begleitet durch Expert*innen aus verschiedenen Feldern und suchen gemeinsam auf Augenhöhe nach Lösungen. Die Empfehlungen gehen anschließend an die Politik. Hier gilt es noch zu regeln, dass die sich auch verpflichtend mit den Vorschlägen auseinandersetzt.  

Da die Deutsche Bahn zu 100 % im Staatseigentum ist, wäre auch ein schneller Umbau möglich. Ziel sei, stillgelegte Strecken wiederzubeleben, neue Trassen im ländlichen Raum zu erstellen und mehr LKW-Verkehr auf die Schiene bringen. So würde ein minimaler Umbau am Sattelauflieger es erheblich erleichtern, diese mithilfe von  Kränen auf Güterzüge zu verfrachten.

Bei der Verkehrswende gab Toni Hofreiter zu Bedenken, dass der Energieverbrauch zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff das siebenfache und die Produktion von Wasserstoff das dreifache der Energie von E-Autos benötigt.

Atomstrom ist im Vergleich mit Strom aus Erneuerbarer Energie erheblich teurer. Kein Land überlege, neue AKWs zu bauen – außer den Staaten, die an der Herstellung von Atomwaffen interessiert seien.

Die anwesenden Landwirte aus dem Umkreis forderten Planungssicherheit für ihre Investitionen. Zuerst forderte Toni Hofreiter die Landwirte auf, ihre berechtigten Vorwürfe an die richtige Adresse zu lenken. Denn seit 16 Jahren ist das Landwirtschafsministerium von CDU/CSU geführt. Zudem würde das Landwirtschaftsministerium durch Bauernverbände majorisiert. Er bat die Landwirte auf die Bauernverbände Einfluss zu nehmen, dass diese auch die Interessen von Landwirt:innen und nicht nur die von Großgrundbesitzern vertreten.
Doch das kann nicht allein die Lösung sein. Es liegt zum Beispiel seit vielen Jahren ein fertiger Entwurf zur Deklarierung der Tierhaltung in Fertigprodukten oder Nudeln vor und der seit 16 Jahren auf Umsetzung wartet. 

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